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Stimmen zur erneuten Bombardierung von Gaza

„Gegen zwei Uhr morgens Ortszeit begann Israel mit massiven Luftangriffen im gesamten Gazastreifen, bei denen mindestens 237 Menschen getötet und mindestens 300 verletzt wurden. Leichenteile, Leichen und Verletzte füllen die Böden der (zerstörten) Krankenhäuser. „Die Pforten der Hölle werden sich in Gaza öffnen“, sagte Verteidigungsminister Katz. Es ist einfach nur schrecklich. Schrecklich.“

Michael Barenboim, Musiker und Friedensaktivist, 18.03.2025

 

 


„Mehr als 20 Luftangriffe in zwei Minuten in Gaza. (...) Der Waffenstillstand ist vorbei... die Bombardierung hat begonnen. Massenhafte Todesopfer überall. Das europäische Krankenhaus in Gaza steht in Flammen. (...) Ich wünschte, mein Land könnte wirklich den Schmerz sehen, der so überwältigend ist wie das Blut der Kinder heute Abend in Gaza, verursacht durch amerikanische Steuergelder und Bomben.“

Dr. Mark Perlmutter, amerikanischer Arzt, derzeit in Gaza auf medizinischer Hilfsmission, 18.03.2025

 

 


„Kinderleichen. Überall Kinderleichen. (…) Der Waffenstillstand, der niemals einer war, ist jetzt offiziell vorbei. Jetzt sehen wir sie erneut – die Kinderleichen. Gestern hat Israel in nur wenigen Minuten über 300 Menschen getötet. Die Zahl steigt minütlich. Darunter soviele Kinder. (…) Ich verstehe nicht, wie man dazu schweigen kann, dass vor unser aller Augen in Gaza Kinder im Schlaf getötet werden. Ich verstehe es nicht.“

Sawsan Chebli, deutsche Autorin und Aktivistin, 18.03.2025

 

 


„Der Haaretz-Journalist Uri Misgav schrieb gestern Abend: Netanjahu hat versucht, den Generalstaatsanwalt und den Chef des Shin Bet, Israels Inlandsgeheimdienst, zu entlassen. Beide sind für die ihn betreffenden Ermittlungen zuständig. In den letzten Tagen stellte Netanjahu fest, dass er das nicht tun kann, weil es einen Interessenkonflikt gibt. Daher, so vermutet Misgav, wird er versuchen, eine Eskalationsfront aufzubauen, um die öffentliche Aufmerksamkeit von seinen persönlichen Angelegenheiten abzulenken. (...) Aufgrund der Wiederaufnahme des Völkermords in Gaza und des sofortigen Todes von 240 PalästinenserInnen, darunter viele Kinder (wie viele Israelis waren gestern Abend denn von dem „Krieg“ betroffen?), mussten die massiven Proteste gegen Netanjahu unterbrochen werden, und seine für heute geplante Aussage in seinem Prozess wurde abgesagt. Vielleicht ist es ja ein Zufall, aber vielleicht wissen Sie jetzt, warum palästinensische Kinder abgeschlachtet werden. Ist es für die PalästinenserInnen in Gaza von Bedeutung? Wahrscheinlich nicht. Spielt es für Sie eine Rolle, wenn Sie heute in Ihrem Nachrichtensender ungefiltert mit israelischer Propaganda berieselt werden? Ich denke vielleicht ja.“

Tomer Dotan Dreyfus, israelischer Schriftsteller, 18.03.2025

 

 


„Israel hat heute Nacht meine Schwester und ihre Kinder getötet, zusammen mit ihrer gesamten Familie.“

Ramy Abdu, Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation Euro-Med Human Rights Monitor, 18.03.2025

 

 


„Wir sind zutiefst erschüttert, wütend und entsetzt über die gezielte Zerstörung des (Waffenstillstands-)Prozesses. Die größte Befürchtung der Familien, der Geiseln und der BürgerInnen Israels hat sich bewahrheitet: Die israelische Regierung hat beschlossen, die Geiseln aufzugeben.“

Statement von Angehörigen israelischer Geiseln, 18.03.2025

 

 


„Eine Namensliste von getöteten Personen aus der gleichen Familie, Eltern, Geschwister und Cousins. Der Name der Familie lautet „Jarghon“. Die Namen von Nummer 12 bis 17 sind von einem Vater und seinen fünf Kindern.“

Mosab Abu Toha, palästinensischer Schriftsteller, 18.03.2025

 

 


„Schreckliche Bilder aus dem Gazastreifen sind bereits im Umlauf. Die Folgen der israelischen Luftangriffe. Eines zeigt ein kleines Baby, das einen Overall mit Regenbogenmotiven trägt und getötet wurde. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an.“

Trey Yingst, Fox News-Korrespondent, 18.03.2025

 

 


„Wir wachten auf und liefen aus unseren Zelten auf die Straße. Sie feuerten eine Rakete in unserer Nähe ab. Wir sahen uns um und entdeckten Feuer, das von dem Einschlag ausging. Als wir losliefen, um zu sehen, was passiert war, stellten wir fest, dass eine zweite Rakete abgefeuert worden war. Die Zelte standen in Flammen. Die Frauen fingen an zu schreien, und die Kinder hatten schreckliche Angst. Alles ging so schnell. Wir rannten in Richtung der Schreie. Dann begannen wir, die Verletzten und die Toten herauszuholen.“

Überlebender der Angriffe auf al-Mawasi im Interview mit Democracy Now, 18.03.2025

 

 

„Heute um zwei Uhr früh wurden wir durch die Geräusche schwerer Bombardements geweckt. 20 Minuten lang war es absolut beängstigend, überall detonierten Bomben, und als wir begannen, die Lage zu erkunden, wurde uns klar, dass es sich um einen massiven Angriff mit Luftangriffen, schwerer Artillerie und Quadcoptern auf den gesamten Gaza-Streifen handelte. Nach 20 Minuten hörten wir die ganze Nacht hindurch schwere Bombenangriffe, Luftangriffe und Artillerie, in Rafah, in Khan Younis – in fast allen Teilen des Gazastreifens die ganze Nacht hindurch. Sobald es losging, hörten wir auch die Geräusche von Krankenwagen, denn offensichtlich gab es eine große Anzahl von PatientInnen - Verwundete, Tote. Natürlich ist es bei einem solchen Angriff sehr schwierig, die PatientInnen rechtzeitig zu versorgen. Die Krankenhäuser waren völlig überfordert, und im Moment ist es sehr schwierig, weil die PatientInnen nicht transportiert werden können, weil man nicht weiß, ob es sicher ist, und auch unsere Teams wissen nicht, ob wir uns im Gazastreifen bewegen können, weil es kein Benachrichtigungssystem mehr gibt, das sicherstellt, dass wir uns sicher bewegen können. (…) Es gibt viele Notfälle, aber auch eine große Ungewissheit darüber, wie es weitergeht. Die Menschen sind sehr verängstigt und haben große Angst vor der aktuellen Situation. Natürlich haben sie gesehen, dass die Kämpfe wieder voll im Gange sind, und sie haben große Angst vor dem, was als Nächstes kommt.“

Claire Nicolet, Ärzte ohne Grenzen, 18.03.2025

 

 

„Heute ist einer der tödlichsten Tage der Geschichte für palästinensische Kinder.“

Defense for Children International Palestine, 18.03.2025

 

 

„Es war katastrophal. Wir erhielten viele Leichen und Leichenteile, die meisten von ihnen Kinder und Frauen. Jeder von uns hatte zwei Anliegen: zum einen die Fälle zu triagieren und den Bedürftigen schnell zu helfen, zum anderen, sicherzugehen, dass es den eigenen Familien gut geht und sie in Sicherheit sind. Es gab einige schwere Fälle, darunter Verbrennungen dritten Grades im Gesicht, Amputationen und Wunden an Kopf und Brust. Viele Ärzte in der Notaufnahme begannen angesichts der Intensität und der Schwierigkeit der Situation zu weinen.“

Dr. Mohammed Qishta von Ärzte ohne Grenzen, über die Situation im Nasser Krankenhaus am 18. März 2025

 

 

„Die Szenen sind unfassbar grauenhaft. Babys, Kinder überall auf dem ganzen Boden des Krankenhauses, blutende Köpfe, blutende Unterleibsverletzungen, Verletzungen an den Extremitäten. Und nach der ersten Welle gab es noch ein paar Explosionen, und wir bekamen noch ein paar weitere Wellen von PatientInnen.“

Dr. Razan Al-Nahhas, amerikanische Ärztin auf medizinischer Mission im Al-Ahli Spital, im CNN-Interview am 18.03.2025

 

 

„Ich habe gestern Nacht sechs Operationen durchgeführt, die Hälfte davon bei Kindern unter sechs Jahren. Die meisten von ihnen werden nicht überleben. Die meisten Todesopfer waren Kinder und Frauen.“

Dr. Feroze Sidhwa, amerikanischer Arzt auf medizinischer Mission im Nasser-Krankenhaus, im Interview mit Sky News, 18.03.2025

 

 

„Bilder von toten Kindern mit nassen Hosen. Weil sie nicht nur ermordet wurden, sie wurden ermordet in einem Moment von Angst und Schrecken, den kein Kind auf dieser Erde erfahren sollte.“

Tomer Dotan Dreyfus, israelischer Schriftsteller, 18.03.2025

 

 

„Angesichts der erschütternden Bilder von Kindern, die abermals im gesamten Gazastreifen durch israelische Bomben getötet wurden, können wir nicht einfach dabei zusehen, wie die führenden Politiker der Welt NICHTS TUN. Dies ist eine Beschleunigung des Völkermordes, den Israel am gesamten palästinensischen Volk begeht. Wir haben es bereits versäumt, diesen zu verhindern, und unsere Regierungen haben jetzt eine noch größere Verpflichtung, ihn sofort zu stoppen.“

Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin, 18.03.2025

 

„Wie könnt ihr schweigen?!

Wie?

Wie?

Wie?

Wie?

Wie?

Erklärt mir bitte AutorInnen, KünstlerInnen, KolumnistInnen, wie könnt ihr schweigen?

Wie?

Ich verliere noch den Verstand.“

Tomer Dotan Dreyfus, israelischer Schriftsteller, 18.03.2025

 

 

 

„Ich weigere mich, mich den Erklärungsversuchen der westlichen Medien über die Tötung von 150 Kindern in einer einzigen Nacht zu unterziehen. Dies ist für mich der Gipfel der Perversion - der völlige Zusammenbruch der Rechtschaffenheit, von Moral gar nicht zu sprechen. Es widerspricht allem, was ich jemals am Journalismus geschätzt habe.

Im Kern geht es hier um Rassismus. Denn wir könnten uns niemals vorstellen – und wir würden es auch niemals akzeptieren –, dass 150 israelische oder ukrainische Kinder getötet werden. Stellen Sie sich das nur einmal kurz vor. Stellen Sie sich einen Haufen toter weißer Kinder als eine Nachricht vor, die man einfach ignorieren kann, die nur eine Nebeninformation ist.“

Alena Jabarine, deutsche Journalistin, 18.03.2025





 

 

 

 

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