„Wie die ganze Welt blicken wir mit großer Sorge auf die Nahost-Region“, so Botschafter Salah Abdel Shafi. „Diese Sorge begleitet uns jedoch nicht erst seit gestern.“
Die Ereignisse in und um Gaza dürfen nicht als isoliertes Geschehen betrachtet werden, sondern müssen als ein Resultat langjähriger Unterdrückung und siedlerkolonialer israelischer Besatzung angesehen werden. Sie sind ein Ergebnis der seit 15 Jahren andauernden, vollständigen Blockade des Gazastreifens sowie eine Folge von Landraub, ständiger Provokationen, von militärischem Eindringen in palästinensische Dörfer und Flüchtlingslager.
Seit Beginn des Jahres wurden mehr als 250 Palästinenserinnen und Palästinenser im Westjordanland ermordet, darunter mehr
als 40 Kinder. Israel daher als ein Opfer darzustellen und uneingeschränkte Solidarität zu praktizieren ist eine Ermutigung für Israel, weiterhin das Völkerrecht zu brechen und Kriegsverbrechen zu begehen.
Die Weltgemeinschaft ist heute mehr denn je gefragt, Israel dazu zu bewegen, die Besatzung zu beenden und das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung zu akzeptieren, denn nur dies schafft einen dauerhaften Frieden sowie Sicherheit und Stabilität in der Region.
„Ich bin schockiert darüber, dass europäische Politikerinnen und Politiker kein Wort des Bedauerns für die bei den jüngsten Angriffen auf Gaza mehr als 300 getöteten Menschen gefunden haben“, so Botschafter Salah Abdel Shafi. „Ebenso wenig wurde ein Wort darüber verloren, dass Israel die gesamte Stromversorgung zu Gaza gekappt und zivile Infrastruktur zerstört hat. Dieses Schweigen der westlichen Welt kann leider nur als Doppelmoral bezeichnet werden.“
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