Zielgerichtete Attacken und Einschüchterungsversuche auf JournalistInnen in Ost-Jerusalem
In den letzten Tagen häuften sich Übergriffe von Seiten der israelischen Polizei auf Journalistinnen und Journalisten, die über die Situation in Sheikh Jarrah berichten.
So wurde am vergangenen Samstag Givara Budeiri, langjährige Al Jazeera-Korrespondentin, ohne Grund von der israelischen Polizei umringt, tätlich angegriffen und schlussendlich in Handschellen abgeführt. Sie war eindeutig als Journalistin zu erkennen, trug eine Schutzweste mit dem Aufdruck „Presse“ und ist bei der israelischen Regierungspressestelle (GPO) akkreditiert. Auch ihr Kameramann wurde von der israelischen Polizei angegriffen, zu Boden gestoßen und seine Kamera dabei zerstört.
Givara Budeiri wurde nach mehreren Stunden in Polizeigewahrsam freigelassen, allerdings mit der Auflage, das Stadtviertel Sheikh Jarrah für 15 Tage nicht mehr zu betreten. Nach ihrer Freilassung musste sie im Krankenhaus aufgrund einer Handverletzung behandelt werden.
Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Übergriffen von Seiten der israelischen Armee und/oder Polizei auf Journalistinnen und Journalisten, die über die Situation der palästinensischen Bevölkerung berichten. Wie auch das International Press Institute bestätigt, kam es in den letzten Wochen und Monaten zu zielgerichteten Attacken und Einschüchterungsversuchen der israelischen Einsatzkräfte auf JournalistInnen.
„Die Vorfälle von Samstag sind ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit“, so Botschafter Salah Abdel Shafi. „Mit Bedauern muss jedoch festgestellt werden, dass österreichische Medien es unterlassen, ausführlich darüber zu berichten. Obwohl hier KollegInnen attackiert wurden und die Pressefreiheit – vollkommen zu Recht – in allen Ländern der Welt genau beobachtet und bei Einschränkungen kritisiert wird, ist dies offensichtlich dann nicht der Fall, wenn es sich um Verstöße von Seiten Israels handelt.“
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