Die Seele eines Großvaters ist nun bei der Seele seiner Enkelin.
Die Bilder von Khaled Nabhan, in denen er seine geliebte dreijährige Enkeltochter Reem im Arm hält, küsst und verabschiedet, nachdem sie – gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Bruder Tarek – bei der Bombardierung ihres Wohnhauses im Flüchtlingslager Al Nuseirat getötet worden war, gingen im November 2023 um die Welt.
Nabhan und seine Enkeltochter galten als unzertrennlich, seiner unendlichen Trauer verlieh er mit den Worten „Sie ist die Seele meiner Seele“ Ausdruck. Nabhan verlieh damit auch dem Leid und Schmerz vieler palästinensischer Familien ein Gesicht.
In einem Interview am 7. Dezember 2023 sagte er:
„Wenn mir irgendjemand auf der Welt zuhören würde, würde ich ihm sagen: Ich wünschte, ihr würdet den Krieg um der Kinder willen beenden. Um dieses wunderbaren Volkes willen. (...) Meine Enkelin Reem bedeutet alles, was schön ist für mich. Vielleicht, weil sie am 23. Dezember geboren wurde, also am gleichen Tag Geburtstag hat wie ich. Als sie drei Jahre alt wurde, feierten wir ihren Geburtstag, sie war sehr aufgeweckt und verspielt. Wie glücklich wir an ihrem Geburtstag waren! Und dann wurde sie am 21. November ermordet. Wir hatten uns vorgenommen, trotz der schweren Bedingungen durch den Krieg zu feiern. Es gab nichts, keinen Kuchen, keine Kerzen, nichts dergleichen. Aber wir wollten eine einfache Feier vorbereiten, mit Popcorn, Gurken, Ketchup, Dingen, die sie liebte.“
Am Montag, den 16. Dezember 2024, wurde nun auch Khaled Nabhan von der israelischen Armee getötet. Saed Nabhan, ein Neffe von Khaled, berichtete gegenüber CNN, dass in ihrer Nachbarschaft Panzerbeschuss zu hören war. Als er zum Al-Awda-Krankenhaus lief, war er zutiefst schockiert, dass auch sein Onkel unter den Toten war. Augenzeugen berichteten, dass sein Onkel „Verletzte sah und zu Hilfe eilte, aber er wurde auf der Stelle von einer weiteren Panzergranate getötet“.
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