Am Mittwoch (19.03.2025) teilten die Vereinten Nationen mit, dass einer ihrer internationalen Mitarbeiter – ein bulgarischer Staatsbürger – im UN-Gästehaus im Zentrum des Gazastreifens durch eine Detonation getötet wurde und fünf weitere Personen – mitunter schwer – verletzt wurden. Die verletzten UN-Mitarbeiter wurden in das Al-Aqsa Krankenhaus gebracht, wo auch gerade Dr. Mark Perlmutter war. Er berichtete, dass einem der UN-Mitarbeiter ein Bein amputiert werden musste.
Jorge Moreira da Silva, Leiter des UN-Büros für Projektdienste (UNOPS), erklärte auf einer Pressekonferenz in Brüssel, der Angriff habe sich um 11:30 Uhr mittags in einem UN-Gästehaus in Deir al-Balah ereignet, das häufig von UN-MitarbeiterInnen genutzt werde.
Drei der verletzten UNOPS-Mitarbeiter arbeiteten zur Unterstützung des Programms des Minenräumdienstes der Vereinten Nationen. Zwei der verletzten UNOPS-Mitarbeiter arbeiteten zur Unterstützung des UN 2720 Mechanism für Gaza, einer UN-Einrichtung, die die Verteilung humanitärer Hilfsgüter koordiniert.
Der Ort ist der israelischen Armee bekannt und liegt in einem abgelegenen Gebiet, in dem sich keine anderen Gebäude befinden. Da Silva berichtete, das Gästehaus sei in dieser Woche bereits mehrfach angegriffen worden:
„Vor zwei Tagen gab es einen Beinahe-Einschlag in diesem Gebäude, gestern wurde es getroffen und heute gab es einen weiteren Treffer, leider mit Opfern. Das war kein Unfall.“ Er betonte, dass „Angriffe auf humanitäre Einrichtungen einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen“.
Die israelische Armee bestritt den Angriff auf die UN-Einrichtung.
Trevor Ball, ein ehemaliger Angehöriger des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der US-Armee, der die Aufnahmen vom Tatort begutachtete, sagte, die Waffenteile am Tatort stünden im Einklang mit dem M339, einem israelischen Panzergeschoss. Auch die Schäden am Gebäude passen zu einem Panzergeschoss, so Ball, und deuten auf einen direkten Einschlag hin. N.R. Jenzen-Jones, Direktor bei Armament Research Services (ARES), der das Filmmaterial ebenfalls analysierte, sagte, dass die Überreste seiner Meinung nach „von einem israelischen 120-mm-Panzergeschoss zu stammen, höchstwahrscheinlich dem Mehrzweckmodell M339“.
__________________________________
Informationen entnommen aus:
Statement on UNOPS colleague killed at UNOPS premises in Gaza
UN-OPS, 19.03.2025
Israeli strikes kill dozens as military launches first ground campaign since ceasefire collapsed
Von Mick Krever, Lauren Izso, Abeer Salman, Kareem Khadder, Jo Shelley und Catherine Nicholls, CNN, 20.03.2025

Comments