Morgen, am 4. Mai, beginnt das ethnocineca – International Documentary Film Festival Vienna.
Das bis 10. Mai 2018 andauernde Festival verwandelt das Votiv Kino und das Kino De France sieben Tage lang zum Zentrum des internationalen Dokumentarfilms. Der diesjährige Festivalschwerpunkt Whose Story is it? fragt in einem vielfältigen Rahmenprogramm nach AutorInnenschaft, Erzählweisen und Gestaltungsarten der dokumentarischen Filmformen.
Das gesamte Programm der ethnocineca 2018 steht ganz im Zeichen eines zeitgenössischen und kritischen Dokumentarfilmkinos, versteht sich als Impulsgeber und Diskussionsplattform in Zeiten politischen Wandels und rückt einmal mehr Fragen des Zusammenlebens und menschlicher Lebensrealitäten in den Fokus.
Im Rahmen dieses Festivals, das unter anderem von der Vertretung des Staates Palästina gesponsert wurde, werden zwei Filme mit Schwerpunkt Palästina gezeigt, die wir Ihnen wärmstens empfehlen möchten:
NAMRUD - TROUBLEMAKER
Von Fernando Romero-Forsthuber | Palästina, Österreich 2017 | 94 Min. | OmeU
Präsentiert von der Vertretung des Staates Palästina
Jowan Safadi, in Israel geborener Palästinenser und als Musiker und Freigeist bekannt, scheut sich nicht über kontroverse und tabuisierte Themen zu singen. Seine große Fangemeinde in der arabischen Welt feiert ihn, die Israelische Polizei ermittelt gegen ihn – die Anklage: „Anstiftung zum Terrorismus“. Der Einzug seines Sohnes Don bei sich zuhause stellt ihn vor eine neue Herausforderung: Wie wird es ihm gelingen, den Kampf für seine Ideale und Musik mit der väterlichen Verantwortung und Fürsorge für seinen Sohn zu vereinbaren, der als heranwachsender Jugendlicher ebenfalls nur Ärger im Kopf hat.
Dieser Film ist nominiert für den Austrian Documentary Award (ADA).
Dienstag, 08.05.2018, 18:00 im Votiv Kino, Großer Saal. Anschließend Q&A mit dem Regisseur Fernando Romero-Forsthuber.
WOMEN OF FREEDOM
Von Abeer Zeibak Haddad | Palästina 2016 | 57 Min. | OmeU
Die palästinensische Filmemacherin Abeer Zeibak Haddad bricht mit ihrem Film das Schweigen über sogenannte „Ehrenmorde“. Sie begibt sich auf die Suche nach ebenso tragischen wie persönlichen Geschichten von Überlebenden, Opfern wie auch Tätern und versucht so, eine grausame gesellschaftliche Praxis begreifbar zu machen, für welche oft die Worte fehlen. In bewegenden Portraits und durch mitunter verstörende Lebensgeschichten werden die gesellschaftlichen und politischen Umstände hinterfragt, unter denen dieses Phänomen ebenso ermöglicht wie tabuisiert wird. Ein Film, der auch für die Regisseurin in einer männlich dominierten Gesellschaft zu einer persönlichen Gradwanderung wird.
Dieser Film ist nominiert für den International Documentary Award (IDA).
Montag, 07.05.2018, 18:00 Uhr im Votiv Kino, Großer Saal. Anschließend Q&A mit der Regisseurin Abeer Zeibak Haddad.