"Wir erwarten den Tag, an dem wir die Befreiung unseres Volkes gemeinsam feiern werden, in einem unabhängigen Staat Palästina, mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Wir werden euch alle willkommen heißen in Jerusalem, der Stadt, die dann wieder den ursprünglichen Namen „Stadt des Friedens“ tragen wird.“
Präsident Mahmoud Abbas in seiner Rede am 29.11.2017
Anlässlich des Internationalen Tages der Solidarität mit dem palästinensischen Volk der Vereinten Nationen am 29. November fanden gestern zeitgleich in New York, Genf, Nairobi und Wien die offiziellen Zeremonien der UN statt.
Im Wiener International-Center (UNO-City) wurde die Zeremonie von S.E. Botschafter Keith Azzopardi im Namen des Committee on the Exercise of the Inalienable Rights of the Palestinian People eröffnet. Der stellvertretende Direktor der UNO in Wien trug das Grußwort von UNO-Generalsekretär António Guterres vor.
Darauf folgte das Grußwort des Gastlandes Österreichs, vorgetragen von Dr. Thomas Nader, sowie von der Bewegung der Blockfreien Staaten. Zusätzlich gaben die Arabische Liga sowie die Länder Türkei, Jordanien, Katar, Ägypten, Jemen, Algerien, Südafrika, Marokko, Iran, Irak, China, Saudi-Arabien, Kuwait und Venezuela Solidaritäts-Statements mit Palästina und dem palästinensischen Volk ab. Dr. Köchler, Präsident der International Progress Organization, sprach im Namen der Zivilgesellschaft (die Rede ist hier abrufbar).
Alle Rednerinnen und Redner erwähnten insbesondere die sich zuspitzende, immer schwieriger werdende Situation der Bewohnerinnen und Bewohner von Gaza, den ungehinderten Ausbau von israelischen Siedlungen im Westjordanland und Ostjerusalem sowie die Einschränkung von Bewegungsfreiheit von Palästinenserinnen und Palästinensern. „Die israelische Regierung bricht internationales Recht und insbesondere die 4. Genfer Konvention, erfährt dafür jedoch keine Konsequenzen der internationalen Staatengemeinschaft. Es ist schon längst an der Zeit, dass diese Besatzung ein Ende findet,“, so I.E. Faouzia Mebarki, Botschafterin von Algerien in ihrer Rede.
In seiner diesjährigen Rede, die von S.E. Botschafter Salah Abdel Shafi am Ende der Veranstaltung vorgetragen wurde, betont Präsident Mahmoud Abbas die Bedeutung des Jahres 2017 für Palästina – vor 100 Jahren wurde die Balfour Deklaration beschlossen, vor 70 Jahren der UN-Teilungsplan von der UN-Generalversammlung als Resolution 181 angenommen und die israelische Besatzung des Westjordanlands mit Ost-Jerusalem und Gaza dauert im Jahr 2017 bereits seit 50 Jahren an.
Umso mehr drückt Präsident Mahmoud Abbas seinen Respekt und seine Anerkennung für das palästinensische Volk aus, das „trotz widriger Lebensumstände Widerstand und Durchhaltevermögen zeige und niemals aufgehört hat, mit allen friedlichen, politischen, diplomatischen und möglichen Rechtsmitteln nach Freiheit und einem Leben in Würde zu streben“. Er erinnert auch an die Worte von Nelson Mandela, der in Bezug auf Palästina sagte: „Our freedom is incomplete without the freedom of of the Palestinian people“.
Umso mehr ruft Präsident Mahmoud Abbas die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, aktiv zu werden – nur wenn Israels Ungestraftheit für seine Taten endet und der Staat für seine Taten zur Verantwortung gezogen wird, kann es einen gerechten Frieden geben. Während sich die palästinensische Regierung an allen Friedensbemühungen und -initiativen unterstützend beteiligt hat, sabotierte die israelische Regierung diese und führte währenddessen die Kolonialisierung von palästinensischem Land weiter fort. „Respekt für internationales Recht ist der Grundstein für die Erreichung von Frieden. Aber weder dieser Respekt, noch das Ziel von Frieden können alleine durch Worte erreicht werden – Worte und Engagement müssen Hand und Hand mit Taten erfolgen, um internationales Recht durchzusetzen.“
Präsident Mahmoud Abbas beendete seine Rede mit folgenden Worten: „Wir erwarten den Tag, an dem wir die Befreiung unseres Volkes gemeinsam feiern werden, in einem unabhängigen Staat Palästina, mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Wir werden euch alle willkommen heißen in Jerusalem, der Stadt, die dann wieder den ursprünglichen Namen „Stadt des Friedens“ tragen wird.“
Präsident Mahmoud Abbas dankt außerdem insbesondere jenen Ländern, die den Staat Palästina anerkennen und sich für die Belange Palästinas und des palästinensischen Volkes einsetzen sowie all jenen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen, die aktiv ihre Solidarität mit Palästina zeigen.
Weiterführende Information:
LINK zur Ansprache von Präsident Mahmoud Abbas anlässlich des Internationalen Tages der Solidarität mit dem palästinensischen Volk der Vereinten Nationen