Der gestern veröffentlichte Bericht des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) umfasst den Zeitraum vom 26. September bis 10. Oktober 2017 und zeigt deutlich, dass die Lebensumstände für die Menschen am Gazastreifen anhaltend außerordentlich schwer und menschenunwürdig sind.
Neben dem Mangel an anhaltender Stromversorgung, dem nach wie vor nicht vollständig erfolgtem Wiederaufbau von Infrastruktur und Wohnhäuser nach dem Angriff auf Gaza im Jahr 2014 ist es insbesondere auch die ungenügende Krankenversorgung, die im UNRWA-Bericht zur Sprache kommt. Nachdem es nicht genug Krankenhäuser und Spitäler bzw. keine umfassende Ausrüstung für und Versorgung von medizinischen Notfällen gibt, sind viele Patientinnen und Patienten aus Gaza darauf angewiesen, eine Ausreisegenehmigung zu bekommen, um sich behandeln lassen zu können.
Nach Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es im August 2017 1883 Anträge auf eine Ausreisegenehmigung von Palästinenserinnen und Palästinensern aus medizinischen Gründen. 55 Prozent davon, also knapp mehr als die Hälfte, wurden genehmigt, drei Prozent wurden abgewiesen und 42 Prozent wurden – trotz bereits bestehender Termine in israelischen Krankenhäusern - nicht beantwortet. Unter diesen 42 Prozent waren 169 Kinder unter 18 Jahren und 76 Personen über 60 Jahren. Fünf Krebspatienten starben, während sie auf die Ausreisegenehmigung respektive auf die Behandlung warteten.
Der vollständige Bericht sowie weitere UNRWA-Berichte aus den vergangenen Monaten können hier eingesehen werden.