Wie jedes Jahr am letzten Sonntag im August wurde auch gestern, am 30. August 2015, den slowenischen Partisanen des 2. Weltkriegs und ihrem Kampf gegen das nationalsozialistische Regime im Rahmen einer Veranstaltung in St. Robert gedacht. Unter den während des 2. Weltkriegs getöteten slowenischen Partisanen waren auch zwei Palästinenser.
Als Soldaten der britischen Armee wurden die Palästinenser Yunis („Junis“) und Muhammed („Mehmet“) 1941 von der deutschen Wehrmacht auf Kreta gefangengenommen und sollten als Kriegsgefangene mit dem Zug Richtung Deutschland gebracht werden. Im Gebiet Celje (heutiges Slowenien) gelang es ihnen, zu entkommen und sich unentdeckt zum Dorf St. Robert (Gemeinde Lasko) durchzuschlagen, wo sie bei einer slowenischen Familie Unterschlupf fanden. Schon bald schlossen sich die beiden den slowenischen Partisanen an. Aufgrund ihrer eigenen militärischen Ausbildung in der britischen Armee waren sie insbesondere dafür zuständig, Partisanen für den Kampf auszubilden. 1944 starben Yunis und Muhammed
als Teil des ersten Bataillons der Partisanen bei Kampfhandlungen mit der deutschen Wehrmacht.
„Die Tatsache, dass zwei Palästinenser während des 2. Weltkriegs auf Seiten der slowenischen Partisanen gekämpft haben, zeigt nicht nur in aller Deutlichkeit, dass der Kampf gegen Unterdrückung und Rassismus keine Frage der Nationalität, sondern der internationalen Solidarität ist. Genau diese internationale Solidarität ist es auch, die für die Schaffung eines unabhängigen und souveränen Staat Palästina unabdingbar ist“, so Botschafter Salah Abdel Shafi in seiner Rede während der Gedenkveranstaltung. „2 Palästinenser haben uns bei der Befreiung geholfen, es ist daher die Pflicht Sloweniens, Palästina im Kampf um einen eigenen, unabhängigen und souveränen Staat zu unterstützen“, hieß es auch von Seiten der TeilnehmerInnen der Gedenkveranstaltung, an der auch der Gouverneur von Lasko, die Veteranen der Partisanen, die Vorsitzenden des arabischen Clubs Slowenien, MitgliederInnen der palästinensischen Gemeinde Sloweniens sowie
BewohnerInnen von Lasko teilnahmen.